Wie man einen Bären findet
Autor: John Condon / Illustration: Julia Christians
©2023 Annette Betz in der Üeberreuter Verlag GmbH
Eine Leseanimationsveranstaltung für Kinder von 4 bis 6 Jahren von Marianne Wäspe

©2023 Annette Betz in der Üeberreuter Verlag GmbH
Buchauswahl
In meinem Arbeitszimmer steht ein Korb, gefüllt mit Bilderbüchern, mit denen ich gerne einmal arbeiten möchte. Es erscheinen jedoch immer wieder neue, wunderbare Bilderbücher; und so landen einige irgendwann ganz unten. Aus diesem Grund vergeht manchmal einige Zeit, bis ich eines benutze.
So geschehen mit diesem Buch.
Nun bekommt dieses witzige Bilderbuch eine „Chance“. Die Geschichte handelt von einem Mädchen (ich nenne es Mia). Es macht sich auf die Suche nach einem Bären. Dazu stellt sie 10 Regeln auf, wie sie dies bewerkstelligen möchte.
Der Clou des Buches ist, dass die Betrachter:innen auf die Fährte geführt werden, dass Mia einen lebenden Bären finden will. Erst am Schluss des Buches erfährt man, dass sie eigentlich ihren Teddy sucht. Wer jedoch das erste Bild ganz aufmerksam betrachtet, kann den vermissten Bären bereits finden.
Einstieg
Die Geschichte erzähle ich mit dem Kamishibai. Dieses steht geöffnet auf dem Tisch, mit dem 1. Bild, worauf Mia ihre Schuhe anzieht. Die Kinder sollen das Bild betrachten und Vermutungen anstellen, was sie wohl vorhat.
Nun erzähle ich ihnen, dass Mia jemanden sucht und sie müssen erraten, wen. Dazu nehme ich folgendes Sachbuch zu Hilfe.
«Lebensgross, Tiere des Waldes»
Text von Holger Haag
Illustrationen Manfred Rohrbeck
©2019 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG, Münster
Dieses Buch zeigt anschaulich die Grössenverhältnisse von Waldtieren. Man steht sozusagen den Tieren von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
In diesem Fall habe ich das Bild des Bären mit Post-its abgedeckt. Die Kinder dürfen diese reihum aufdecken und raten, wer sich hier verstecken könnte. Anschliessend schauen wir den Bären genau an und staunen, wie gross dieser ist. Auch vergleichen wir seine Pfoten mit unseren Händen.



©2019 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG, Münster
Hauptteil
Um einen Bären zu finden, muss das Kind den Rucksack packen – eine Packliste befindet sich auf dem nächsten Kamishibai-Bild. Bevor ich dieses aufdecke, frage ich die Kinder, was Mia wohl alles braucht für ihre Bärenjagd. Ich habe die Dinge dabei und wir packen den Rucksack zusammen. Also was brauchen wir?
Z.B. einen Feldstecher – aber wofür? Nun kontrollieren wir anhand der obenerwähnten Packliste, ob wir alles haben.

©2023 Annette Betz in der Üeberreuter Verlag GmbH
Mia kennt zehn Regeln, wie man einen Bären findet. Dazu benützen wir jeweils vor jeder Regel folgendes Ritual: In einem Schächtelchen sind alle Symbole versteckt. (diese sieht man jeweils auf jedem Bild oben links) Dazu sprechen wir jedes Mal den Vers:
«I finde jetzt än Bär, das isch gar nöd schwer.»
«Ich finde einen Bär, dies ist gar nicht schwer.»
Jeweils ein Kind darf das Schächtelchen öffnen, ein Symbol herausnehmen und werweissen, was es bedeuten könnte. Danach wird das Symbol an die Magnetwand geheftet. Ich zeige nun das entsprechende Bild und lese die Regel vor.

©2023 Annette Betz in der Üeberreuter Verlag GmbH
Nun begleiten wir Mia durch das humorvolle Bilderbuch. Sie weiss sehr viel über Bären. Die Kinder amüsieren sich köstlich über Mia, denn auf jedem Bild sehen sie den oder die Bären, nur unsere unerschrockene Bärenfinderin bemerkt die Tiere nicht.
01. Regel: Stets wachsam bleiben
02. Regel: Gehe zuerst zum Fluss
03. Regel: Denk daran hochzuschauen
04. Regel: Hinter den Büschen schauen
05. Regel: Bär anlocken
06. Regel: Sucht euch einen grossen knorrigen Baum
07. Regel: Haltet nach Spuren Ausschau.
08. Regel: Immer tapfer sein.
09. Regel: Schaut wo ihr hintretet.
10. Regel: Gebt niemals auf!
Bei Regel 7 helfen wir Mia mit den Spuren. Aus dem bereits oben erwähnten Sachbuch „Lebensgross“ habe ich diverse Waldtierspuren herauskopiert. Diese lege ich nun auf den Boden. Mit Hilfe von „Schleich“-Tieren ordnen die Kinder die Spuren zu.

©2019 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG, Münster
Bei Regel 10 nehme ich das Bilderbuch hinzu. Zusammen gehen wir die Regeln von 10 bis 1 nochmals durch. Die Kinder berichten, was hat das Mädchen übersehen hat. Ich bin jeweils gespannt, wer jetzt bei Regel 1 den Plüschbären findet.
Danach erzähle ich die Geschichte zu Ende.
Schluss
Wir begeben uns auch auf Bärensuche:
Im Vorfeld habe ich im Raum Gummibärchen versteckt. Jedes Kind bekommt eine Lupe und darf die Süssigkeit suchen und anschliessend natürlich essen.
Basteln
Da bei dieser Geschichte das Erzählen, Miträtseln und Bewegen sehr viel Zeit braucht, reicht es nur noch für eine kurze Bastelei. Die Kinder dürfen ein Bärenbild anfertigen. Dazu erhalten sie einen Rahmen und einen Bärenkopf; beides sollen sie bemalen. Zum Schluss werden die beiden Teile zusammengeklebt und mit einer Schnur versehen (die Idee habe ich bei Instagram @hyokim_crafts gefunden).

