Sommerspecial: Waldtiere – Eine Buchempfehlung

Der Wald bietet vielen Tieren einen Lebensraum. Die Tiere finden im Wald Nahrung und Schutz vor Wetter und Gefahren. Gemäss https://www.zueriwald.ch/wald-macht-schule/juwel/ leben im Zürcher Wald rund 7000 unterschiedliche Tierarten. Etwa 5000 davon gehören zur Gattung der Insekten. Von den Wirbeltieren (Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische) findet man etwa 100 Arten. Weiter hausen im Wald Würmer, Spinnen, Schneckentiere und viele einzellige Organismen.
Wie viele Tierarten Sie wohl bei Ihrem nächsten Waldausflug antreffen?
Apropos Tierarten im Wald – da kommt mir die Geschichte der kleinen Maus in den Sinn:

Es ist die Geschichte der kleinen Maus, die Post aus Nordamerika bekommt. Auch nach mehrmaligem Durchlesen des Schreibens, ist die Maus noch immer ratlos. Wer sie da wohl besuchen möchte? Ein Opossum? Was soll das sein? Ein solches Tier hat die Maus noch nie gesehen!
Gling, gling, gling,
lueg, d Poscht isch da!
Gling, gling us Amerika!
Gling, gling, gling,
en Bsuech chonnt gli,
Gling, gling, gling,
wer chönnt das si?Lied | überliefert, abgeändert
Rat muss her. Die Maus wendet sich nacheinander an verschiedene Waldtiere. Die zeigen sich vorerst jeweils sehr überzeugt und liefern total unterschiedliche, fantasievolle und lustige Beschreibungen zum Aussehen eines Opossums. Zuerst kommt der Igel und weiss, dass es sich dabei um ein sehr grosses Tier mit Knollennase und spitzen, Steine knackenden Zähnen handelt, welches von Kopf bis Fuss mit Gras überwachsen ist.
Als ich das Buch in meinen Leseanimationen den verschiedenen Kindergruppen erzählte, habe ich beim ersten Durchgang den Kindern die fantasievollen Bilder im Buch zum möglichen Aussehen eines Opossums jeweils nicht gezeigt und wir haben uns selbst überlegt, wie das dann wohl aussehen könnte. Je nach Anzahl Kinder haben wir unsere Ideen geknetet und/oder am Flipchart ein paar Varianten gezeichnet.


Der Biber ist überzeugt, dass ein Opossum ein buntes Federvieh ist, welches nur rückwärts spricht. Und da es offenbar lediglich rückwärts fliegen kann, hat es ein paar Augen auf den Federn. Wie dieser Opossum-Vogel die Kinder wohl begrüssen würde? Klar probierten wir dies gleich aus und lasen die Namen der Kinder rückwärts.


Die Maus gibt sich grosse Mühe und versucht, sich ein Opossum anhand der Beschreibung jeweils vorzustellen. Danach fragt die Maus das Waldtier, ob es sich denn auch wirklich sicher sei, dass das ein Opossum sei. Der Igel, später das Wildschwein, der Biber und die Ente machen stets bei dieser Frage einen Rückzieher und gestehen, dass sie es eigentlich nicht mit Bestimmtheit wissen. Diese lustige Reihengeschichte garantiert gemeinsames Vorlesevergnügen bis ganz am Schluss der lang erwartete Besuch tatsächlich auftaucht. Und beim zweiten Durchgang können dann auch die bunten und kreativen Illustrationen im Buch genau betrachtet werden.
Und stellen Sie sich vor: Was hätten wohl ein Regenwurm, ein Hirschkäfer und ein Eichelhäher zur Antwort gegeben, hätte die Maus auch sie um Rat gefragt? Bestimmt fällt uns da etwas Lustiges ein, um die Geschichte noch um ein paar Stationen zu erweitern.
Einen Einblick in dieses fantasievolle und humorvolle Buch gibt der Buchtrailer des Verlags auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=oZJuQ35H8o0
Und übrigens ist es verständlich, dass die Maus vorher noch nie ein Opossum gesehen hat. Denn diese Beutelratte lebt tatsächlich nicht im Zürcher Wald…
Zum Schluss noch ein Rezept für selbstgemachte Knete – das geht nämlich ruckzuck:
