Oh je ein Buch!

1. Mai 2018


von Lorenz Pauli und Miriam Zedelius

Wer das Buch ‘Pass auf mich auf’ Von Lorenz Pauli und Miriam Zedelius kennt und begeistert ist, wird auch am neuen Buch seine wahre Freude haben.

Juri kommt mit einem Geschenk zu Frau Asperilla, welches er von Herrn Schnippel bekommen hat. Frau Asperilla öffnet das Geschenk und ruft entsetzt «Oje, ein Buch». Leider kann Frau Asperilla gar nichts mit Büchern anfangen. Aber auch diesmal weiss Juri Rat, er weiss genau was man mit Büchern anfangen kann, nämlich sich vorlesen lassen. Frau Asperilla nimmt das Buch in die Hände und wartet darauf, dass etwas geschieht, sie lauscht um das Klopfen im Buch zu hören und kleine Bilder versucht sie wie bei einem Smartphone mit den Fingern gross zu ziehen. Aber das Buch reagiert nicht, es funktioniert halt nicht wie ein Tablet oder Smartphone. Juri versteht die Welt nicht mehr und meint, Frau Asperilla stelle sich nur so ungeschickt an. Geduldig erklärt er ihr wie man mit einem Buch umgeht. Ein Buch muss man öffnen und vorlesen, umblättern um zur nächsten Seite zu gelangen und nicht wischen. Spannende Momente muss man aushalten können und wenn die Wendung nicht zufriedenstellend ist, kann sie neu erzählt werden. Juri kann das wunderbar und Frau Asperilla lernt von ihm. Die Geschichte, die Juri vorgelesen bekommt, erzählt von einer Maus, die sich verlaufen hat. Bevor sie aber wohlbehalten wieder nach Hause kommt, erlebt sie ein grosses Abenteuer. Wie in der Rahmenhandlung sind auch hier die Rollen vertauscht: das vermeintlich Kleine ist stark und kompetent, dass vermeintlich Grössere und Stärkere weiss weniger oder wird vom Kleinen besiegt. Durch die unterschiedliche typografische Gestaltung lassen sich aber Rahmengeschichte und die Mäusegeschichte problemlos voneinander unterscheiden.

Ich kann mir das Buch sehr gut für eine Bibliothekseinführung vorstellen und werde dies demnächst bei einer 1. Klasse ausprobieren, es eignet sich aber auch für dialogisches Erzählen.
Angelika Zarotti
Leseanimatorin SIKJM