Ich bin Doodle Cat

2. Juli 2018


Ich bin Doodle Cat von Kat Patrick und Lauren Marriott
Aracari Verlag, 2017
Ein herzliches Dankeschön dem Aracari Verlag für das Rezensionsexemplar.

Was liebt Doodle Cat? – Was liebe ich? – Was liebst du?
Was isst Doodle Cat gerne? – Was esse ich gerne? – Was isst du gerne?
Wen liebt Doodle Cat? – Wen liebe ich? – Wen liebst du?
Was macht Doodle Cat gerne? – Was mache ich gerne? – Was machst du gerne?
Was mag Doodle Cat? – Was mag ich? – Was magst du?

Genau diesen Fragen begegnen wir im Bilderbuch „Ich bin Doodle Cat“. Die kurzen und meist einzeiligen Texte von Kat Patrick (Ich liebe …), ergänzen die Illustrationen von Lauren Marriott. Mal ist die Katze Doodle Cat flächig gemalt, mal nur skizziert oder eben hingekritzelt (kritzeln = to doodle). Die Kombination aus Text und Illustration, beide minimalistisch gehalten, vermögen grosse Fragen aufzuwerfen und wichtige Themen anzusprechen und dies ohne Zeigefinger oder Belehrung: Sich selbst wahrnehmen, spüren und achten. Andere akzeptieren, tolerieren und für sie Empathie entwickeln.
Ein Bilderbuch (ab ca. 4 Jahren) zum gemeinsamen Entdecken, das zu Gesprächen über Selbstachtung, Toleranz und Akzeptanz anregt.

Wer ist Doodle Cat?

Doodle Cat ist eine knallrote Katze, die uns verrät, was sie alles mag:
Sie liebt das Meer, die Bäume, die Sterne, geometrische Muster, sie schleckt gerne Glace, isst gerne Linsen, sie liebt es zu tanzen, (mit dem Schlagzeug) Lärm zu machen, zu rechnen, zu furzen (wahrscheinlich dank den Linsen!) und sie hat gerne Freunde und kleine Tiere. Doodle Cat liebt aber nicht nur schöne Dinge, nein sie mag auch Dinge, worüber andere die Nase rümpfen würden! Fürze, vielleicht weil sie so wohltuend sind; Eidechsen ohne Schwanz und tote Vögel, zumindest addiert und subtrahiert Doodle Cat mit ihnen und Haarbälle. Vor allem liebt sie eines, nämlich Unterschiede. Unterschiede machen uns interessant und die Welt viel bunter und lebendiger. Dank ihnen haben wir uns etwas zu erzählen und können uns austauschen.
Das Wichtigste erfahren wir am Ende des Buches: „Ja, ich bin Doodle Cat. ICH LIEBE MICH!“ Diese Aussage macht Mut, sich so zu nehmen wie man ist, denn genau das macht uns einzigartig, interessant und besonders.

Eigentlich schwer vorzustellen, dass es der lebhaften, quirligen und fantasievollen Doodle Cat einmal langweilig werden kann. Und doch, der Folgeband heisst „Doodle Cat langweilt sich“ (In Deutsch noch nicht erschienen) Für alle, die nicht auf die deutsche Ausgabe warten können: Doodle Cat is Bored, Kat Patrick & Lauren Marriott, Scribe Publications, 2017
ISBN: 9781911344131

Doodle-Cat für die Kleinen

Für Buchstartkinder lässt sich „Ich bin Doodle Cat“ ebenfalls verwenden. Tanzen, Lärm machen, malen, kritzeln, sich waschen oder gewaschen werden entsprechen der Erfahrungswelt der Kleinkinder.

Doodle liebt Katzenwäsche und du?

Lueg die fräche Lümpe,
lueg die fräche Stümpe,
suuge sich voll Wasser,
wärde immer nasser.
lueg die fräche Lümpe,
lueg die fräche Stümpe,
schliiche a vo hinde
wei d/dr……… finde.
lueg die fräche Lümpe,
lueg die fräche Stümpe,
wei jetzt afo rybe
sie si drum Dräckdiebe.
Original in Berndeutsch
Von Susi Fux

Doodle hat gerne Unterschiede und du?

1, 2, 3, 4, 5, 6, 7
wo isch denn der Doodle bliebä?
Isch er dört, isch er do?
Säg, wo stecksch du wo?

Doodle ist zufrieden mit sich und hat sich gern!

Punkt, Punkt, Komma, Strich,
fertig ist das Angesicht.
Und zwei spitze Ohren,
so wird sie geboren.
Ritze, ratze, ritze, ratze –
fertig ist die Miezekatze.

Ich wünsche allen einen schönen Sommer, sei es am Meer, in den Bergen, im Garten, im Norden, Süden, Westen oder Osten, am See, mit dem Velo, auf dem Zeltplatz, mit dem Camper … , auch hier sorgen die Unterschiede für Spannung!
Silvia Niederhauser, Leseanimatorin SIKJM