11. Dezember 2021

10. Dezember 2021


Erinnerst du dich an Schorsch und Holm – an den Schneemann und den Schneehasen, die zusammen hinter den sieben Hügeln am Rande des Winterwaldes wohnen? Am 2. Dezember habe ich dir erzählt, wie die beiden Freunde sehnlichst auf Schnee warten und kurzerhand Schneeball-Guetzli backen, um sich die Wartezeit zu versüssen. In der Zwischenzeit war so einiges los…

Spät am Abend des 5. Dezembers bekamen Schorsch und Holm Besuch von Mark und Flapps. Die vier Freunde hatten sich so einiges zu erzählen, diskutierten die verrücktesten Ideen, um den Schnee anzulocken und merkten kaum, dass sie dabei beinahe alle Schneeball-Guetzli aufgegessen hatten.

Der lustige Wurm Mark mit den roten Haaren und das Fledermausmädchen Flapps liessen sich das Rezept mitgeben, bevor sie sich auf den Nachhauseweg machten. Mark durfte Flapps auf den Rücken steigen und mit ihr nach Hause fliegen. Währendem Schorsch und Holm ihren Freunden hinterherwinkten, passierte es… wirklich und wahrhaftig:

Schnee, Schnee, Schnee, wohin ich seh.
Fällt mir von oben auf den Kopf.
Fällt auf die Stirn,
kitzelt die Nase,
solange bis ich kräftig blase.
Dann wirbeln die Flocken weg von mir,
und eine kommt vielleicht zu dir.
(Vers überliefert)

Plötzlich schneite es! Endlich, endlich fielen viele wunderschöne, eiskalte Schneeflocken vom dunklen Winterhimmel. Oh, wie freuten sich Schorsch und Holm! Sie liessen sich kräftig einschneien, bevor sie an jenem Abend überglücklich zu Bett gingen.
Zwei Tage später, man glaubt es kaum, gab es im Winterwald hinter den sieben Hügeln sogar regelrechtes Schneegestöber! Wow, vielleicht haben wir Glück und es gibt dieses Jahr tatsächlich weisse Weihnachten? Wer weiss…
Auf jeden Fall verbrachten Schorsch und Holm in den letzten Tagen viel Zeit draussen und genossen den frischen, knackigen, kalten Schnee! Herrlich! Einmal wagten sie sich sogar mit ihren alten Schlittschuhen auf den gefrorenen See. Als sie bereits etliche blaue Flecken am Po hatten, mussten sie sich lachend eingestehen, dass sie nicht mit den sieben kleinen Mäusen mithalten konnten, welche gekonnt über die Eisfläche flitzten, Pirouetten drehten und Fangen spielten.
Der Schneemann und der Schneehase konnten in diesen schneereichen letzten Tagen neue Energie schöpfen und fühlen sich heute wie frisch gefroren – äh, geboren.
„Noch 13 Tage bis Weihnachten“, zählt Holm als er nach dem Frühstück vor seinem Adventskalender steht. „Das scheint mir ein guter Tag zu sein, um mit unserer Geschenke-Bastelei zu beginnen. Was meinst du?“ Schorsch hat noch seinen letzten Bissen Eiswürfel-Müesli im Mund, schluckt runter und sagt: „Ja, packen wir es an. Dieses Jahr wollten wir Schnee verschenken, gell?“ Holm nickt und beginnt das Geschirr abzuwaschen. In den nächsten zwei Stunden suchen sie im Internet nach verschiedenen Ideen, wie man seinen Freunden „Schnee nach Bedarf“ verschenken könnte. Schliesslich werden sie fündig: Individuelle Schneekugeln sollen es sein!
Den ganzen Tag sieht man den Schneemann und den Schneehasen in ihrem Bastelzimmer herumwuseln. Zuerst fertigen sie die Figuren und Motive an, welche in die Schneekugeln reingeklebt werden sollen.
Aus Bügelperlen legen sie einen Stern, ein Herz und einen kleinen Schneemann. Diese müssen anschliessend gut gebügelt werden.

Als nächstes formen die beiden Freunde Figuren aus Fimo.

Schorsch hat noch eine letzte Idee: Er geht ins Büro und druckt ein paar Fotos aus. Diese schneidet er aus und laminiert sie. So eignen sich die Fotos ebenfalls, um in eine Schneekugel als Motiv hineingeklebt zu werden.

Am Schluss kleben Holm und Schorsch die verschiedenen Figuren auf die Innenseiten von Marmeladengläser-Deckeln – manchmal mit und manchmal ohne Erhöhung.

Für heute ist die Arbeit getan, denn jetzt heisst es abwarten und trocknen lassen.
Erst, wenn der Leim (Heissleim oder besser noch Zweikomponentenleim) richtiggehend getrocknet ist, sollten die Schneekugeln fertiggestellt werden.
Dazu müssen die beiden Kerle die Gläser mit destilliertem Wasser füllen, ein wenig Glycerin dazugeben und als Schnee eignen sich Kunst-Schneeflocken oder Glitzer. Am Schluss wird der Deckel mit dem Motiv aufgelegt und gut festgeschraubt. Der Deckel kann nach Belieben z.B. mit einem Deko-Klebeband verziert werden. Und dann können wir es jederzeit – das ganze Jahr über – schneien lassen!

Bist du noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk? Hier findest du die Anleitung zur Gestaltung von individuellen Schneekugeln:

Benötigtes Material:

• für dein Motiv eignen sich z.B. Bügelperlen, Fimo, Plastikfiguren, laminierte Fotos, Perlen…
• evtl. Styroporkugel, halbiert
• ein leeres Marmeladenglas
• wenig Kunstschnee oder Glitzer (nicht zu fein)
• ca. 5-10ml Glycerin (damit der „Schnee“ langsamer zu Boden sinkt)
• destilliertes Wasser (so bleibt die Schneekugel länger schön)
• evtl. ein klitzekleines Tröpfchen Spülmittel
• Heisskleber oder Zweikomponentenleim
• Deko-Klebeband

Und los geht’s:
1. Gestalte deine Figur bzw. dein Motiv und klebe es auf die Deckelunterseite (Evtl. willst du das Objekt etwas erhöht einkleben, damit dieses besser zur Geltung kommt. Dies kannst du bspw. mit einem Stückchen Styropor machen.) Alles gut trocknen lassen, am besten ein paar Tage lang.
2. Das Glas füllst du mit destilliertem Wasser, Glycerin und wenig Glitzer/Kunstschnee.
3. Jetzt schraubst du deinen Deckel mit dem Objekt auf das gefüllte Marmeladenglas.
4. Den Rand des Deckels kannst du mit Deko-Tape verzieren und fertig ist deine Schneekugel.

Schorsch und Holm sind die beiden sympathischen, den Schnee herbeisehnenden und hart darauf hinarbeitenden Protagonisten aus dem Buch „Zwei warten auf Schnee“ von Jan Kaiser und Marine Ludin, erschienen 2021 beim Annette Betz Verlag.
Das Rezept für die leckeren Schneeball-Guetzli findest du in meinem Adventskalenderbeitrag am 2. Dezember.

Viel Schnee und fröhliches Basteln wünscht,
Sandra Hirt