Louis

1. April 2024


Praxis im Detail 107 / April 2024

Leseanimation für Kinder von 3 bis 6 Jahren zum Bilderbuch „Louis“ von Tom Lichtenheld , illustriert von Julie Rowan-Zoch, übersetzt von Susan Kreller, erschienen 2022 im Carlsen Verlag, ISBN 978-3-551-52202-3


Inhalt

Das Bilderbuch handelt von Erlebnissen eines Teddybären, welche im Kinderalltag ohne weiteres so passieren können. 
Louis hat es nicht leicht. Der Teddybär wird als Kopfkissen oder Taschentuch benutzt und mit zwei Wäscheklammern an der Ohren zum Trocknen aufgehängt. Das mag niemand! Darum hat Louis einen Plan. Er wird sich davonschleichen…
Das Bilderbuch ist mir aufgrund des sympathischen Covers sofort aufgefallen. Gerne verwende ich gelegentlich Geschichten mit realistischen Inhalten, in welchen Kinder Situationen aus dem Alltag wieder erkennen.

Vermittlungsideen

Ankommen

Beim Eintrudeln der Kinder steht das schön verpackte Geschenkpaket bereit. Die Kinder sind neugierig und fragen nach dem Inhalt. Wir unterhalten uns über Geschenke, z.B. wann sie das letzte Mal etwas geschenkt bekommen haben, von wem, was es war, zu welchem Anlass, etc. 
Bei der Ausschreibung der Veranstaltung wurde erwähnt, dass jedes Kind ein Kuscheltier mitbringen kann. Wir besprechen, wen sie heute mitgebracht haben und der Liebling wird vorgestellt. Zum Schluss zählen wir gemeinsam die anwesenden Kuscheltiere, möglichst auch in der Muttersprache der Kinder. 
Mit den Kuscheltieren machen es sich die Kinder für die Geschichte vor dem Kamishibai bequem. 

Begrüssung

Mit dem Begrüssungsritual starten wir in die Veranstaltung. 
Wir wecken meine Büchermaus «Fredi» im Buch. Diese stellt sich kurz vor und setzt sich in einen Mini-Liegestuhl für die heutige Geschichte. 

Einstieg

Gemeinsam öffnen wir das Geschenk, das mit viel Seidenpapier gefüllt ist. Es zeigt sich eine Pfote. Die Kinder raten, wem diese wohl gehört und kommen bald auf einen Teddy. Louis stellt sich vor und erzählt, dass er bei seinem neuen Besitzer «Max» eine spannende Geschichte erlebt hat. Diese möchte er den Kindern gern erzählen. 

Dialogische Bilderbetrachtung mit einem Kamishibai

Die grossen Bilder im Buch eignen sich gut für die Präsentation mit einem Kamishibai. Die Bilder habe ich in Originalgrösse farbig kopiert und passend zugeschnitten, dass sie auf ein A3 Blatt im Querformat passen. Textpassagen lasse ich jeweils weg und klebe die Bilder auf festes A3 Papier.

Für die Präsentation im Kamishibai verwende ich Hüllen von Don Bosco. Sie sind praktisch und können viele Male wieder verwendet werden.  

Den Ablauf der Geschichte habe ich leicht gekürzt und so angepasst, dass ich den zeitlichen Rahmen einhalten kann. 
Mit einem kurzen Applaus öffnen wir den Kamishibai Vorhang. 

Die Kinder erfahren mit Louis, wie er im Zimmer von Max einem Dinosaurier begegnet. Mit diesem Vers verwandeln wir uns gemeinsam in den gefährlichen Dino.

Es chunnt en Dinosaurier däher,
De isch 300 Kilo schwer.
Er hät riesigi Tatze mit Chrallä dra
und schupft alles weg, dass er tanze cha.
Uah, uah, uah! Uah, uah, uah! 
Er schlot de Takt mit em Dinoschwanz,
und tanzt en Dinosauriertanz.
Eimal hin, eimal her, eimal grad, eimal chrum,
ui, jetzt gheit er um – Bum!

Als Louis vom Familienhund erwischt wird und seine «Wunde» genäht werden muss, lenkt Max ihn mit diesem Fingervers ab:

Die Füüf Finger rüefed: 
«Aua, aua, wo tuets weh?»

De meint: «Vielleicht sött mer e Salbi neh!»
De holt schnell Iiis zum drufgeh.
De seit: «Hätt öpper es Pflaster gseh?»
De rüeft: «Do tuets ganz, ganz fescht weh!»
De Chliinscht seit: «Oh, jemine!
Jetzt müender fescht tapfer sii,
mir müend nämli bim Doktor verbii.»

Die Familie von Max fährt in die Sommerferien. Natürlich ist Louis auch dabei und wird am Flughafen geröntgt wird. Wir besprechen, wer schon mal geröntgt wurde und warum. In den Ferien gräbt Max Louis so tief in den Sand, dass nur noch die Nase und die Pfoten zu erkennen sind. Damit Louis wieder sauber wird, landet er in der Waschmaschine und wird zum Trocknen an den Ohren aufgehängt. Wir fragen uns, wie sich das wohl anfühlt und massieren unsere Ohrmuscheln.

Nach den Ferien startet Max im Kindergarten und wird zusammen mit seiner Mutter vom Schulbus abgeholt. 
Im Bus übernehmen wir gleich mit dem folgenden Bewegungslied das Steuer:

D’Räder am Bus gönd rund herum, 
rund herum, i de ganze Stadt.

D’Lüt im Bus hüpfed uf und ab…

De Motor vum Bus macht brum, brum…

D’Türe vum Bus gönd uf und zue… 

D’Schiibewüscher am Bus mached wüsch, wüsch…

ACHTUNG: Zebrastreife, mir müend aahalte.
Jetzt händ mir Ziit verlore!

Jetzt numol, aber schneller…

Endstation, bitte alli ustiige!

An der Haltestelle steigen Max und sein Mami eilig aus. Dabei wird Louis im Bus vergessen. Er winkt und macht sich bemerkbar. Leider fährt der Bus weiter…. 
Wie traurig Max ist, weil sein Lieblingskuscheltier unauffindbar ist, ist für alle Anwesenden nachvollziehbar. Mit den Kindern bespreche ich, wer schon einmal etwas Wichtiges verloren hat, und ob es wieder gefunden wurde.
Zum Glück bringt der nette Bus-Chauffeur den Bären zurück. Max ist sehr froh, dass er sein Kuscheltier wieder hat. 

Nach diesen unschönen Erlebnissen beschiesst Louis nun, sich einen neuen Platz zu suchen. 

Aber zuerst ist da noch die Geburtstagsparty der kleinen Schwester und Louis hat so gerne Kuchen. Wir beteiligen uns mit dem folgenden Vers an der Party: 

Teddy bear, teddy bear, turn around

Teddy bear, teddy bear, touch the ground

Teddy bear, teddy bear, reach up high

Teddy bear, teddy bear, touch the sky

Teddy bear, teddy bear, bend down low

Teddy bear, teddy bear, touch your toes

Teddy bear, teddy bear, turn out the light

Teddy bear, teddy bear, say good night

Am folgenden Tag regnet es in Strömen und Louis verschiebt seine Fluchtpläne erneut. Aber endlich ist es soweit – Louis packt seine Sachen und ist bereit…

Zum Glück kommt es dann zu einem Happy End!

Anschlussaktivitäten am Biblioweekend 2024

Posten 1

Am BiblioWeekend 2024 erhalten die Kinder ein spezielles Give-away. 
Sie werden mit ihrem Kuscheltier und Louis fotografiert (Polaroid, Instax mini). 
Das Foto wird in den vorbereiteten Bilderrahmen eingeklebt und mit dem Namen versehen. 

Posten 2

Am Maltisch können die Kinder das vorbereitete Bus-Ausmalbild bearbeiten und ergänzen. Auf dem Bild ist Louis bereits im Schulbus und winkt aus dem Fenster. Es können weitere Mitfahrende oder die Landschaft auf dem Blatt ergänzt werden, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt…

Posten 3

Passend zum Weekend-Motto «Zu Tisch!» können sich die Besuchenden mit Zopf und Getränken stärken.

Mein Praxistipp

Da der Platz für die Lagerung des vielfältigen Materials einer Leseanimatorin beschränkt ist, werde ich die Geschenkschachtel vielfältig einsetzen. 
Am Boden der Schuhschachtel habe ich ein Schattenkino eingebaut, welches ich demnächst bei einer Geschichte einsetzen kann.

Für die letzte Samichlaus Geschichte konnte ich die Geschenkbox mit kleinen Give away-Säckli, inkl. Verse, füllen.
Sicherlich ergeben sich noch weitere Gelegenheiten, um diese schöne Box erneut zu nutzen, oder sie wird zur Lagerung von Material eingesetzt.

Ich wünsche allen Interessierten viel Spass bei der Umsetzung!