Frank und Bert
Praxis im Detail 95 / Januar 2023
Eine Leseanimation für Kinder ab 3 Jahren rund um das Bilderbuch von Chris Naylor-Ballesteros, Coppenrath 2022
Gedanken zum Buch
Die Geschichte ist herzerwärmend, einfach und relativ kurz. Das gibt mir den Spielraum, sie ein wenig auszuschmücken und die Kinder bei der Gestaltung der Erzählbühne und der Ausgestaltung der Geschichte miteinzubeziehen (dialogische Erzählweise).
Da Frank Fuchs gerne strickt und am liebsten Verstecken spielt mit seinem besten Freund Bert, möchte ich die Themen Freundschaft und Stricken etwas hervorheben.
Vorbereitung
Das auf der Vorsatzseite geöffnete Buch steht aufrecht auf der Erzählbühne und die Figuren Frank und Bert stehen in der Holzleiste davor.
Während die Familien eintrudeln, stricke ich auf der Strickgabel und erkläre den Kindern was ich mache. Vielleicht möchte jemand die Strickgabel ausprobieren? (Bild 1)
Einstieg
Wie immer beginnen wir die Geschichtenstunde mit dem Begrüssungslied («Halli Hallo» von Andrew Bond) und dem Musikörgeli.
Von Anfang an werden die Kinder mit einfachen Fragen in die Geschichte miteinbezogen. Wir sprechen über die beiden Tiere, Freundschaft, Lieblingsfarben, Hobbies etc.
Ich stelle den Kindern die Figuren vor. Frank und Bert sind allerbeste Freunde.
Frank strickt schampar gerne. Für Bert hat er soeben einen pinken Schal gestrickt. Die blaue Mütze hat er auch gestrickt und einmal sogar eine riesengrosse Picknickdecke. Ich zeige den Kindern das Buch mit dem pinken Vorsatzpapier in Strickoptik, das ist die Picknickdecke. Diese schöne, neue Picknickdecke möchten die beiden Freunde heute einweihen. Was brauchen sie alles für ein schönes Picknick? Ich sammle alle Ideen der Kinder.
Was fressen Füchse und Bären? Vielleicht finden wir Informationen dazu in den Sachbüchern. Wir zeichnen das Essen auf kleine Papierrondellen (Teller), alle dürfen mithelfen.
Natürlich brauchen wir noch eine schöne Wiese, wo Frank und Bert ihre Picknickdecke ausbreiten können. Gemeinsam machen wir uns auf die Suche nach Bilderbüchern mit grünem Vorsatzpapier und legen sie aus zu einer grossen Wiese. Vielleicht finden wir beim Stöbern noch andere passende Vorsatzpapiere? Auch diese werden ausgelegt. Heute waren es ein blaues Vorsatzpapier (er dient uns als See) und ein Vorsatzpapier mit Eisenbahnschienen und ein Wald. So, jetzt ist alles bereit. (Bild 2)
Hauptteil
Gemeinsam mit Frank und Bert machen wir uns auf den Weg. Mit diesem Bewegungsvers geht das ruckzuck:
Und mir gönd und mir gönd go picknicke, und was gsehnd mir da?
überliefert als Bärenjagd und auf den Weg zum Picknickplatz abgeändert, passend zu den ausgelegten Vorsatzpapieren
Ganz viel Iisebahnschiene!
Mir chönd nöd obe dure,
mir chönd nöd une dure,
mir chönd nöd nebed dure,
mir müend zmitts dur dur:
gumpe, gumpe, gumpe… uff, das hämer gschafft!
Die weiteren Strophen: See – schwimmen, Wald / Bäume – Slalom laufe
Endlich sind wir bei der Picknickwiese angekommen. Frank und Bert legen ihre neue Picknickdecke aufs Gras und packen ihr Essen aus. Was haben sie alles eingepackt? Wer kann sich erinnern? Die genannten Esswaren-Teller lege ich auf die Picknickdecke. (Bild 3) Habt ihr auch Hunger bekommen? Was möchtet ihr essen? Das Wunschessen zeichne ich auf eine Papierrondelle und gebe sie dem Kind. Nach dem Essen ist Zeit zum Spielen: Frank und Bert spielen am liebsten Verstecken.
Erst jetzt erzähle ich den Kindern die Geschichte im Buch, an einem Stück, ohne weitere Ausschmückungen. Ausser beim Zählen: Frank zählt bis 10, bevor er sich auf die Suche nach Bert macht. Gemeinsam zählen wir bis 10 in allen Herzenssprachen der anwesenden Kinder und in allen anderen Sprachen, die uns in den Sinn kommen.
Abschluss
Zum Abschlussritual gehören das Musikörgeli und das Abschiedslied («Ade Ade» von Andrew Bond). Die Geschichtenstunde ist nun zu Ende. Einige Kinder sind müde und möchte nach Hause gehen, andere Kinder möchten gerne noch etwas verweilen und die Geschichte nachklingen lassen. Sie können jetzt noch die Strickgabel ausprobieren und einen Schal stricken für eine Bert-Papierfigur oder das Bühnenbild erweitern mit weiteren Vorsatzpapieren.