Der Bär feiert Weihnachten

23. Dezember 2020


Der alte Bär liegt vor der Höhle und schaut den Schneeflocken beim Tanzen zu. Er schläft beinahe ein, seine Augen sind schon ganz klein.

Doch für dieses Jahr hat der Bär sich etwas vorgenommen, wovon er schon lange träumt: er möchte endlich einmal dieses Weihnachten erleben, von dem er schon so viel gehört hat!

Bevor ihm die Augen noch ganz zufallen, steht er auf und macht sich auf den Weg in Richtung Waldrand, zur grossen Lichtung. Von dort oben hat man nämlich einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt!
Gemütlich stapft er los und wundert sich: es ist mucksmäuschenstill im Wald!
Ob die anderen Tiere wohl auch alle Weihnachtsschlaf machen und Weihnachten verschlafen?
Nein, nicht ganz. Wenn der Bär ein bisschen genauer hingeschaut hätte, wäre ihm sicher der kleine Hase aufgefallen, der gerade aus seiner Höhle gekrochen kommt und sich auf die Suche nach seinen Freunden macht.

Dafür sieht der Bär etwas anderes: er ist inzwischen auf der Lichtung angekommen und sieht in der Ferne etwas wunderschön feierlich leuchten! Das muss die Stadt sein, wo die Menschen Weihnachten feiern. Schön sieht es aus! Und nicht nur das, dem Bären steigt auch noch ein wunderbarer Duft in die Nase!
«Mmmmmmh», brummt er, «diesen Duft kenne ich, das ist Honig.»
Bestimmt sind es die gebrannten Mandeln vom Weihnachtsmarkt, die so fein duften. Die, welche auch Grisou so gerne mag.
Das sieht der Bär aber nicht, er ist viel zu weit weg von der Stadt. Und so sieht er auch nicht, dass ein anderer Bär genau die gleiche Idee gehabt und beschlossen hat, Weihnachten einmal nicht schlafen zu verbringen, sondern mit seinen Freunden zu feiern.
Dafür entdeckt der Bär etwas anderes: da liegt ein Zettel auf dem Boden, mitten im Schnee!

«Weihnachtsfeier für Leseratten», entziffert der Bär; ein bisschen lesen kann er nämlich.
«Ich weiss zwar nicht, was eine Leseratte ist, aber Weihnachtsfest hört sich gut an», brummt der Bär. «Ich glaube, da gehe ich hin.»
«Darf ich auch mitkommen zu diesem Fest?», hört der Bär jemanden neben sich fragen. Huch! Wer ist denn das?

Der kleine Hase ist unbemerkt vom Bären angehoppelt gekommen und hat nur noch das Wort ‘Fest’ aufgeschnappt. Und ein Fest ist genau das, was er jetzt gebrauchen kann. Er hat nämlich im Wald keinen seiner Freunde angetroffen und fühlt sich ein bisschen einsam.
Der alte Bär ist auch froh, wenn der den Weg nicht allein zurücklegen muss, einen Begleiter kann er sehr gut gebrauchen!
«Also komm, kleiner Hase», sagt er freundlich zu seinem neuen Freund, «am besten machen wir uns gleich auf den Weg, damit wir nicht zu spät kommen.»
Und so stapfen die beiden los in Richtung Stadt, zu Armin in die Buchhandlung.
Wie es dem Bären in der Stadt ergeht und wen er noch alles trifft, das erfahrt ihr im Buch «Ein Bär feiert Weihnachten» von Bruno Hächler, mit Illustrationen von Friederike Rave, erschienen im Baeschlin-Verlag.

Damit der Bär und der Hase spät am Abend, nach dem Fest, den Weg zurück in den Wald wieder finden, könntet ihr ihnen ein paar schöne Teelicht-Laternen basteln.

Bild: Teelicht

Dazu brauchst du:

  • ein leeres Konfiglas
  • schwarzen Tonkarton
  • Transparentpapier
  • Kleister
  • Weissleim
  • Teelicht

Und so geht’s:

  • Zuerst schneidest du aus dem Tonkarton Figuren aus; ich habe den Bären und den Hasen genommen, aber du kannst natürlich etwas ganz anderes nehmen
  • Die Figuren klebst du nun mit Weissleim ans Glas
  • Nun schneidest du das Transparentpapier in der richtigen Grösse zu
  • Dann bestreichst du es mit wenig Kleister und klebst es über die Schattenfiguren ans Glas
  • Jetzt musst du das Ganze nur noch über Nacht trocknen lassen, danach kannst du das Teelicht anzünden uns ins Glas stellen. Achtung! Das Reinstellen des Teelichts ist gefährlich, das lässt du lieber einen Erwachsenen machen!

So finden der Bär und der Hase nicht nur den Weg zurück in den Wald, sondern kommen vielleicht auch mal bei dir zu Besuch!

Marion Arnold
Lese- und Literaturpädagogin BvL