Nicolas d’Aujourd’hui

28. Februar 2019


von Nicolas d’Aujourd‘hui
Bezug direkt beim Autor: Nix-Productions
oder per Mail: box@nix-productions.ch

Frechdachs ist klein, frech, mutig und kennt keine Grenzen. Während seine Geschwister anständig, ordentlich und fleissig sind, so wie es sich für Dachse gehört, tanzt Frechdachs aus der Reihe. Er tut vieles, was sich nicht gehört und bringt sich durch seinen Übermut auch in gefährliche Situationen.
Trotz Verbot seines Vaters, treibt er sich im Bauernhof von Pizzokel herum, plagt die armen Hühner und lässt alle Hasen frei. So lernt Frechdachs den kleinen Angsthasen kennen.
Frechdachs möchte dem Angsthasen zeigen, was Frechsein heisst und so ärgern sie den Ziegenbock und entkommen nur knapp dem gefährlichen Hofhund Bonzo.
Durch dieses Abenteuer wird Angsthase lernen was Mut ist und der Frechdachs erfahren, wie sich die Angst anfühlt. Am Schluss werden sie beste Freunde.
Diese Geschichte greift zwei Themen auf, welche die Kinder aus ihrem Alltag sehr gut kennen. Jedes Kind wurde schon mit Angst und Mut konfrontiert, somit können sie sich gut in die Figuren hineinversetzen. Die Kinder haben dadurch die Möglichkeit sich einzubringen und auch eigene Erfahrungen zu erzählen. Die Illustrationen sind sehr lebendig, spritzig und dynamisch und passen gut zur Hauptfigur. Der Frechdachs ist stets mit viel Tempo unterwegs und das wird in den Bildern genau widerspiegelt.

Idee für die Umsetzung

Einstieg
Zwerg Zipf, meine Ritualfigur, wird wie immer zu Beginn mit einem Zauberspruch geweckt. Heute kommt Zipf aber nur zögernd aus seinem Häuschen heraus. Während er schnell die Kinder begrüsst, schaut er sich immer wieder Richtung Wald um.
Vor wem fürchtet er sich wohl…? Wir schauen im Wald nach und entdecken ein Loch im Boden. Ich frage die Kinder, ob sich jemand getraut, die Hand reinzuhalten, um zu fühlen, was da drin ist. Nach den Vermutungen der Kinder, werde ich das geheimnisvolle Tier herausholen. Es ist ein Dachs. Meine Dachshandpuppe habe ich im Karton auf Moos und Blätter gelegt.
Im Vor- und Nachsatz sieht man, wie Familie Dachs im Dachsbau lebt. Mit einer Kartonkiste habe ich das nachgebastelt. Wir schauen in den Dachsbau und die Kinder dürfen die Wohnräume beschreiben. In einem Zimmer sehen wir den kleinen Dachs, welcher alles um sich wirft, während seine Geschwister ruhig schlafen. Die Kinder vermuten schon, dass unser Dachs, ein kleiner Frechdachs ist!

Mit der Dachshandpuppe gehe ich zu den Kindern und necke sie mit diesem  Vers:
Ich käne en chline Dachs
er wirbelt und dänn krachts.
Er neckt und schnappt,
er zwickt und zwackt,
dä chlini frächi Dachs.

Bevor wir mit der Geschichte beginnen, singen und tanzen wir ein passendes Begrüssungslied.
„Machs wie de Dachs“, von Andrew Bond:
Probiers emal und machs
So tanze wie en Dachs
Mit de Hindertatze patsche
Mit de Vordertatze chlatsche
Runde Hüfteschwung
Und en Hüpfer-Sprung
Zweimal um die eige Achs
So tanzt en Dachs
Und dänn legged d Dachse d Tatze sich uf d Achsle
Und tanzed en Dachs-Tatze-Tatzelwurm-Tanz
CD: „Machs wie de Dachs“, Andrew Bond

Buchbetrachtung
Die Buchbetrachtung findet interaktiv statt. Durch Fragen fordere ich die Kinder auf, jeweils zu beschreiben, was gerade geschieht oder zu vermuten, wie die Geschichte weitergeht.
Z.B. auf der zweiten Doppelseite oder als Frechdachs „Hühnerindianer“ spielt, können die Kinder das schlechte Benehmen des Dachses beschreiben.

Den Angsthasen habe ich auch als Sockenhandpuppe gebastelt. Das Häschen fürchtet sich sehr bei seiner Begegnung mit dem unberechenbaren Frechdachs.

Mein Vers dazu:
Zitter zitter oh du Schreck!
Chunt dä frächi Bängel
blieb ich lieber i mim Versteck.
Mini Chnü sind ganz weich
wägem Frächdachs sim Streich.
In dieser Szene der Begegnung lasse ich beide Handpuppen miteinander sprechen.

Im Verlauf der Geschichte wird der Angsthase Mut beweisen und dem Frechdachs aus der Patsche helfen.
Zum Schluss werden Frechdachs und Angsthase beste Freunde und gehen zusammen in den Dachsbau, wo sie nach einem gemeinsamen Abendessen wieder für Unordnung sorgen!

Vertiefung
Als Vertiefung biete ich folgende Möglichkeiten an.
1) Spiel
Bauer Pizzokel hat grüne Äpfel (grüne Styroporchips) gepflückt und in Kisten gelagert.  Frechdachs hat alle Kisten umgekippt!
Bevor es der Bauer bemerkt, müssen Frechdachs und Angsthase schnell alle Äpfel wieder in die Kisten zurücklegen. Dies sollen die Kinder ohne Hände tun, sondern mit einem Strohhalm, mit welchem sie die Styroporchips ansaugen. Da ist Konzentration und Koordination gefragt!

2) Bastelarbeit
Die Kinder zeichnen und basteln einen Spielplatz für Frechdachs und Angsthase, damit sich die Beiden dort beschäftigen können und nicht mehr den Bauer Pizzokel ärgern gehen. Dafür erhalten die Kinder farbiges Papier, Farbstifte, Strohhalme, Bohnen, Styroporchips, geschnittene Eierkartons.

Zum Autor
Nicolas d’Aujourd’hui wurde 1965 in Basel geboren. Dort besuchte er von 1986-90 die Fachklasse für Bildende Kunst und unterrichtete einige Jahre als Zeichenlehrer an einem Basler Gymnasium. Seither zeichnet und erfindet er Bilderbücher, Spiele, Cartoons, Comix und betreibt den Eigenverlag „nix-productions“. Als spontaner und schneller Zeichner zeichnet er auch live für Kinder und Erwachsene. Im Austausch mit dem Publikum entstehen aus dem Stegreif Figuren und Geschichten. Nicolas d’Aujourd’hui lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Basel.
Quelle: www.nix-productions.ch

Herzliche Grüsse
Giusi Santoro, Leseanimatorin SIKJM