Drü Ängeli gänd enandere d’Hand

6. Dezember 2014


Alexandra Frosio betreibt zur Zeit mit ihrer Bücherbande in Kleinhüningen eine Weihnachtsfenster-Werkstatt. Dort habe ich die Engel aus alten Büchern und aus Federbällen entdeckt.

Die Federball-Engel sind auch mit jüngeren Kindern leicht herzustellen:
Bei gebrauchten Bällen die Kopfpartie zuerst mit Deckfarbe wieder weiss malen.
Darauf mit Rundkopfklammern Kleider und Flügel aus Seidenpapieren und Folien befestigen.
Etwas Engelshaar und eine Aufhängvorrichtung aus dünnem Draht befestigen.

Eine kleine, alte Geschichte in Versform von Sophie Haemmerli-Marti (1868 – 1942) sei dazugesetzt:

Heiligobe

Drü Engeli gänd enandere d’ Hand und flüge der Erde zue.
Dert hinter der schwarze Wolkewand gits wäger z’schaffe gnue:
Eis tröchnet alli Träne ab wo falle Stund für Stund,   
’s wird heiter über jedem Grab, die Chrankne wärde g’sund.

Das andere löscht die böse Wort i euse Härze-n-us –
’s isch schwer, es chunnt fast a kes Bort und ’s muess i jedes Hus,
’s dritt goht de chlyne Chindere noh und streichlet sie und seit:
„Ihr händ es Liechtli übercho, das zünd’t in d’Ebigkeit.“

Drü Engeli gänd enandere d’Hand und flüge der Erde zue.
Dert hinter der schwarze Wolkewand gits wäger z’schaffe gnue.
Drü Engeli gänd enandere d’Hand, sie gönd in Himmel y
und dunde isch im Erdeland de Heiligobe gsi.

Barbara Schwarz