Extra Garn
Text: Mac Barnett, Bilder: Jon Klassen
Verlag Freies Geistesleben 2013
Titel der amerikanischen Originalausgabe: EXTRA YARN
In einer verschneiten Kleinstadt findet das Mädchen Annabelle eine kleine Truhe, gefüllt mit buntem Wollgarn. Sie strickt für sich selber, für ihren Hund, die ganze Schulklasse, Nachbarn und Tiere Pullover, ja sogar die Häuser strickt sie ein. Seltsamerweise reicht das Garn für alles und der Wollvorrat nimmt kein Ende. Dies ruft den eifersüchtigen Erzherzog auf den Plan. Weil Annabelle ihm die zauberhafte Garntruhe auch nicht für viel Geld verkaufen will, lässt er diese von drei Räubern stehlen. Da die Geschichte ein Märchen ist, wendet sich zum Schluss aber alles zum Guten.
Abgesehen davon, dass die Geschichte Lust aufs Stricken weckt, faszinieren mich die Bilder: Sie sind ganz in grau, braun, schwarz und weiss gehalten, nur das Wollgarn und alles Gestrickte schillert in zarten Regenbogenfarben. So wird deutlich, wie Annabelle ihre kalte Umgebung strickend aufwärmt.
Ein schönes Märchen, das anregt, die Welt strickend zu verbessern. Vielleicht sogar ein Plädoyer fürs Guerilla-Stricken? Na ja, mein Haus werde ich nicht einstricken, aber warum nicht die Strassenlampe an der Ecke?
Franziska Honegger Roth, Leseanimatorin SIKJM, franziska-honegger@yetnet.ch