Schnip

2. Dezember 2016


Schnip
Claudia Lagermann, Hanneke Siemensma, Boehm, 2015

Zum Inhalt:
Schnip ist ein Vogel. Mit einem Schnabel, zwei Beinen und zwei Flügeln, ganz normal eben. Naja – so normal vielleicht doch nicht. Schnip traut sich nämlich nicht zu fliegen.
Als seine Freunde im Herbst in wärmere Gegenden reisen, bleibt er allein zurück.
Aber Schnip hat ein Herz aus Gold! Als die anderen Tiere im Wald seine Hilfe brauchen, ist er zur Stelle… und wird doch noch ein Held!

Die wunderschönen Bilder von Hanneke Siemensma unterstützen die Geschichte von Schnip gefühlvoll. Seine Angst vor dem Fliegen können die Kinder gut nachvollziehen, begegnen sie ja fast täglich irgendwelchen Herausforderungen, welche sie zu meistern haben. Schön wird in der Geschichte beschrieben, dass Schnip von seinen Vogelfreunden unterstützt und trotz seiner Andersartigkeit nicht im Stich gelassen wird. Erst als sie sich auf den Weg in den Süden machen müssen, bleibt er allein zurück.

Doch im Wald wimmelt es von anderen Tieren und schon bald vergisst Schnip seine Vogelfreunde, denn einige Waldtiere brauchen seine Hilfe: Dank seiner Schnelligkeit, seinem spitzigen, scharfen Schnabel und seinen warmen Flügeln kann er seine Stärken ausspielen und findet sogar ein warmes Plätzchen zum Überwintern. Und im Frühling wartet eine tolle Überraschung auf ihn…!

Umsetzungsidee mit 3- bis 6-Jährigen Kindern und ihren Begleitpersonen:
Die Geschichte kann in zwei Teile aufgeteilt werden. Im ersten Teil erlebt Schnip spannende Abenteuer mit seinen Vogelfreunden, muss sich von ihnen verabschieden, hilft den anderen Tieren bis er schliesslich zum Maulwurf in die Höhle kriecht und dort einschläft. Die Geschichte wird an diesem Punkt ausgeschmückt, in dem Schnips Traum beschrieben wird: Er träumt von seinen neuen und alten Freunden und den gemeinsamen Erlebnissen. Die Inhalte dieses Traumes können die Kinder auf verschiedenen „Inseln“, welche im Raum verteilt angeboten werden, aktiv erleben:
– mit gefalteten Fröschen und einem blauen Tuch als Teich Froschhüpfen spielen (Faltanleitung unter www.basteln-gestalten.de/frosch-falten): Wer zuerst im Teich landet, gewinnt!
– einen vorbereiteten Vogel aus Papier als Fingeransteckfigur verzieren
– für das Eichhörnchen Nüsse sammeln: Würfeln, die angezeigte Anzahl Nüsse in Körbchen sammeln!
– sich mit den Mäuschen beim traditionellen Mäuschenspiel schnell verstecken
– das Leben des Igels näher kennenlernen: ein Kapitel des Hörbuchs „Wie kleine Igel gross werden“, Eine Geschichte mit vielen Sachinformationen von Friederun Reichenstetter, Arena Verlag 2006 hören
– auf kopierten Bildern aus dem Sachbilderbuch „Der Maulwurf“, Meine grosse Tierbibliothek, Esslinger 2014 den Maulwurf betrachten und beschreiben

Im Anschluss an die aktive Auseinandersetzung mit den verschiedenen Tieren wird der Schluss der Geschichte erzählt. Bei der Rückkehr der Vögel aus dem Süden werden die verzierten Fingeransteckfiguren verwendet und folgender Vers mehrmals gespielt:

Es flügt es Vögeli ganz allei,
lueg, jetzt flüge zwöi!
Si flüge höch, si flüge nider,
si flüge furt und chöme wider.
Si picke Chörnli, eins, zwei, drei.
Si flüge furt und chöme hei.
Vers aus „Eins, zwei, drei Ritsche Ratsche Rei“ von Susanne Stöcklin-Meier, Atlantis 2005

Der Vers wird ganz am Schluss der Geschichte noch einmal wiederholt, denn dann fliegt,…

Die verzierten Vögel dürfen die Kinder als „Bhaltis“ mit nach Hause nehmen.

Idee von Brigitte Zurkirchen-Widmer